Aripiprazol einmal monatlich

Neuro-Depesche 5/2014

Adhärenz stärken – Rezidive verhindern

Viele Patienten sind mit der antipsychotischen Therapie nicht adhärent oder brechen sie ab – und erleiden dann zu einem hohen Prozentsatz Rückfälle. Dass moderne Depot-Antipsychotika wie das einmal monatlich i.m. zu injizierende Atypikum Aripiprazol bei guter Verträglichkeit nicht nur eine wirksame Rückfallprophylaxe bietet, sondern auch die Therapieadhärenz und -kontinuität fördert, berichteten jetzt renommierte Psychiater beim EPA-Kongress in München.

Innerhalb der ersten fünf Behandlungsjahre erleiden vier von fünf Patienten Rückfälle, schilderte Prof. José M. Olivares, Vigo/Spanien. Die Betroffenen erfahren im weiteren Verlauf ein schlechteres Ansprechen auf die Therapie und persistierende Symptome, gepaart mit anhaltenden kognitiven, funktionellen und psychosozialen Beeinträchtigungen. Der stärkste Prädiktor für Rückfälle sind bisherige Rückfälle, betonte der Spanier. Auf die Hauptursache für die hohe Rückfallraten, die mangelnde Lang­zeit­adhärenz muss der Psychiater daher bei jedem Patienten besonders achten.

Moderne Depot-Antipsychotika können einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, die Adhärenz zu verbessern und Rezidive zu vermeiden, berichtete Prof. Dr. Steven G. Potkin, Irivine/USA. Mit der Depot-Formulierung von Aripiprazol steht für die Erhaltungstherapie erwachsener Schizophrenie-Patienten ein gut verträgliches Depot-Atypikum zur Verfügung, dessen Wirksamkeit in zwei großen Phase-III-Studien nachgewiesen wurde. In der doppelblinden, auf 52 Wochen angelegten Studie ASPIRE kam es – nach Stabilisierung unter oralem Aripiprazol (10–30 mg/d) und Umstellung auf die Injektionen – unter Aripiprazol-Depot i.m. gegenüber Plazebo zu einer deutlichen Senkung der Rückfallrate (10% vs. 39,6%; Hazard Ratio: 5,03; p < 0,0001). Dabei blieb die Symptomschwere nach PANSS anhaltend gering, während sie sich unter Plazebo verschlechterte. „Nicht nur die Rückfallrate, auch die Symtptomschwere favorisiert die Aripiprazol-Gabe“, so Potkin in München.

„Die Zulassungsstudie ASPIRE-EU zeigte darüber hinaus eine oralem Aripiprazol entsprechende Reduktion der Rückfallrate: Gegenüber einer Pseudo-Plazebo-Gruppe (subtherapeutisch 1 x monatl. 50 mg) kam es unter Aripiprazol-Depot (400 mg i.m, 1 x monatlich) zu einer signifikanten Reduktion der Rezidivrate (7,1 bzw. 7,8 vs. 21,9%; p < 0,001). Darüber hinaus belegt diese europäische Studie, so Potkin, dass sich in der Verträglichkeit und den Abbruchraten keine Unterschiede zwischen den beiden Darreichungsformen zeigten.

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