Metananalyse zu L-Dopa-induzierten Dyskinesien
Adenosin-A2A-Antagonisten im Tiermodell
L-Dopa geht mit schnellem Wirkbeginn, starker Besserung der Motorik, sehr guter Verträglichkeit bei einer Dauertherapie, aber auch mit motorischen Fluktuationen und Dyskinesien einher. Spezifisch auf L-Dopa-induzierte Dyskinesien (LID) wirkende Medikamente gibt es bislang nicht. In einer Metaanalyse tierexperimenteller Studien wurde geprüft, was die Klasse der Adenosin-A2A-Antagonisten dabei leisten könnte.
Kommentar
In die LID-Pathophysiologie scheinen auch glutamaterge, serotonerge, adrenerge und cholinerge Transmitterssysteme involviert. Die Humanstudien zu den Adenosin-A2A-Antagonisten sind entweder methodisch unzureichend, noch nicht abgeschlossen oder erfolglos. Seit 2013 ist der Adenosin-A2A-Antagonist Istradefyllin in Japan zugelassen, noch in klinischer Prüfung beim Menschen ist Tozadenant (z. B. TOZ-PD-Studie), und nach negativen Phase-III-Studien eingestellt wurde die Entwicklung von Preladenant. Gegen LID wirksam scheinen u. a. der 5-HT1A/1B-Rezeptor-Agonist und 5-HT2C-Rezeptor- Antagonist Eltoprazin (2016 Orphan- Drug-Status in den USA) sowie der selektive Antagonist am metabotropen Glutamat-Rezeptor (mGluR5) Dipraglurant (in Phase II), während ein zweiter mGluR5-Antagonist, Mavoglurant, nicht weiter entwickelt wird.
Wang WW et al.: A meta-analysis of adenosine a2a receptor antagonists on levodopa-induced dyskinesia in vivo. Front Neurol 2017; 8: 702 [Epub 22. Dez.; doi: 10.3389/fneur.2017.00702 ]