Refraktäre partielle Anfälle

Neuro-Depesche 9/2005

Add-on-Therapie mit Zonisamid erfolgreich

An einer plazebokontrollierten Doppelblinstudie über 24 Wochen nahmen 351 Patienten mit einfachen oder komplex-fokalen Anfällen teil, die trotz einer Behandlung mit bis zu drei Antiepileptika keine zufriedenstellende Anfallskontrolle erreicht hatten. Durch die Zusatztherapie mit dem seit 15 Jahren klinisch eingesetzten und seit kurzem auch in Deutschland zugelassenen Zonisamid kam es bei vielen Patienten zu erheblichen Besserungen.

Unter Fortführung der bestehenden antiepileptischen Medikation erhielten die Studienteilnehmer nach Randomsierung im Verhältnis 2:1:1:2 zusätzlich 100, 300 oder 500 mg/d Zonisamid oder aber Palzebo. Nach Erreichen der Zieldosis wurde die Behandlung über 18 Wochen bei konstanter Dosis fortgesetzt. Über alle Anfallsformen wurde für Zonisamid eine signifikante Dosiswirkungsbeziehung beobachtet. Sowohl 500 als auch 300 mg/d Zonisamid waren Plazebo in der Anfallsreduktion gegenüber der zwölfwöchigen Beobachtung vor Behandlungsbeginn signifikant überlegen. Dies betraf einfache und komplex-fokale Anfälle ebenso wie die Gesamtheit aller Anfallstypen. Im primären Studienparameter ergaben sich eindeutige Resultate: Unter 500 mg/d Zonisamid kam es gegenüber Plazebo zu einem hoch signifikanten Unterschied in der Abnahme komplex-fokaler Anfälle von 51,2% vs. 16,3% (p < 0,0001). Auch die Responderrate (Anfallsreduktion um >= 50%) fiel hier mit 52,3% vs. 21,3% sehr deutlich zugunsten von Zonisamid aus. Mit Kopfschmerz (seltener als unter Plazebo) und Pharyngitis als häufigsten Nebenwirkungen der Fixdosis-Phase erwies sich das Antiepileptikum erneut als gut verträglich.

Quelle: Brodie, MJ: Dose-dependent safety and efficacy of zonisamide: a randomized, double-blind, placebo-controlled study in patients with refractory partial seizures, Zeitschrift: EPILEPSIA, Ausgabe 46 (2005), Seiten: 31-41

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