"Depressive Pseudodemenz"

Neuro-Depesche 7/2001

Abwesenheit von Neurodegeneration bestätigt

Kognitive Verlangsamungen bei Patienten mit Depression können Anlass zur irrtümlichen Diagnose einer Demenz geben. Untersucht wurde, ob bei älteren depressiven Patienten mit kognitiven Dysfunktionen neuropathologische Veränderungen entsprechend dementieller Syndrome vorliegen.

Frontale, temporale, parietale und okzipitale Kortexareale sowie die Hippokampi der Gehirne von elf Patienten mit zu Lebzeiten diagnostizierter Major Depression (DSM-IV) wurden geblindet auf Neurofibrillen, senile Plaques und Lewy-Körper untersucht. Fünf Patienten waren mit MMST-Werten von 22 bis 25 Punkten kognitiv relativ schwer beeinträchtigt, die übrigen kognitiv gesund gewesen. Bei keinem fanden sich Lewy-Körper. Die Anzahl an Neurofibrillen und senilen Plaques lag ausnahmslos in der für altersentsprechende Gesunde geltenden Norm. Auch zwischen kognitiv beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Patienten ergaben sich hier keine signifikanten Unterschiede.

Quelle: O'Brien: Cognitive impairment in depression is not associated with neuropathologic evidence of increased vascular of Alzheimer-type pathology, Zeitschrift: BIOLOGICAL PSYCHIATRY, Ausgabe 49 (2001), Seiten: 130-136

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