Systolischen Blutdruck stärker kontrollieren?
Ab 130 mmHg steigt das Demenzrisiko

50-Jährige mit einem systolischen Blutdruckwert ab 130 mmHg tragen ein erhöhtes Risiko, im späteren Leben eine Demenz zu entwickeln – auch wenn die Betroffenen bisher keinen Schlaganfall erlitten hatten. Darauf deutet jetzt eine Auswertung der Whitehall-II-Studie hin. Eine entscheidende Rolle spielt hier wohl die Zeitdauer, den die Betroffenen mit einem erhöhten Blutdruck gelebt haben.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Kommentar
Den Autoren zufolge scheint die Dauer einer systolischen Hypertonie für die Entwicklung einer Demenz maßgeblich. Unter diesem Aspekt sollte vielleicht bei jüngeren Menschen mit einem systolischen Blutdruck von ≥ 130 mmHg interveniert werden − anfänglich am ehesten mit ‚Lifstyle‘-Änderungen. Auch die ESH/ESC-Leitlinien empfehlen Werte von < 130/80 mmHg anzustreben. Dessen ungeachtet bestätigen die Autoren die bisherige Hypertonie-Definition von ≥ 140/90 mmHg – im Gegensatz zu den US-Leitlinien (≥ 130/90 mmHg).
Abell JG et al.: Association between systolic blood pressure and dementia in theWhitehall II cohort study: role of age, duration, and threshold used to define hypertension Eur Heart J 2018 [Epub 12. Juni; doi:10.1093/eurheartj/ehy288]