Genom-weite Assoziationsstudie

Neuro-Depesche 12/2013

13 neue Loci für das Schizophrenie-Risiko

Ein US-amerikanisches Team aus Genetikern und Psychiatern berichtet aus einer Genom-weiten Assoziationsstudie (GWAS) 22 Loci, die anscheinend das Risiko für eine Schizophrenie maßgeblich erhöhen, darunter 13 bisher unbekannte Loci. Ihren Schlussfolgerungen zufolge scheint aber die Erblichkeit der Erkrankung nicht auf einer Handvoll seltener, sondern eher auf einer Kombination vieler häufiger genetischer Variationen beruhen.

Diese GWAS wurde in mehreren Stufen durchgeführt: Zunächst untersuchten die Wissenschaftler eine schwedische Stichprobe von 5001 Patienten und 6243 Kontrollen. Dann erfolgte eine Metaanalyse bisheriger GWAS mit 8832 Fällen und 12 067 Kontrollen. Schließlich wurde versucht diverse Single Nucleotid-Polymorphismen (SNP) in 168 Gen-Regionen in einer unabhängigen Stichprobe mit 7413 Schizophrenie-Patienten, 19762 Kontrollen und 581 Eltern-Kind-Triaden nachzuweisen.

Es wurden 22 Loci mit Genom-weiter Signifikanz identifiziert, darunter 13 bisher nicht bekannte Loci. Darunter befanden sich u. a. HLA-DRB9 auf Chromosom 6, MAD1L1 auf Chr. 7, CACNB2 auf Chr. 10 und CACNA1C auf Chr. 12. Die Betrachtung der Kandidaten-Gene, auf denen diese Loci sich befinden, sprechen u. a. für eine Beteiligung des Kalzium-Signalwegs in Neuronen. Beispielsweise kodiert der SNP rs17691888 (auf CACNB2) die b2-Untereinheit des L-Typ-Kalziumkanals (Cavb2). Daneben betrafen etliche der 22 Loci auch nicht-kodierende Regionen („lincRNA“).

Die Autoren schätzen, dass eine riesige Zahl von etwa 8300 (95%-KI: 6300 –10200) – zumeist weit verbreitete und voneinander unabhängige – SNP zum Schizophrenie-Risiko beitragen. Ihrer Kalkulation zufolge sollten diese gemeinsam etwa 50%, mindestens aber 32% der Varianz für die Schizophrenie-Entstehung erklären.

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