Für die Kohortenstudie wurden die Daten von 313.161 Versicherten der National Health Insurance Service-Health Screening Cohort (NHIS-HEALS) in Südkorea analysiert. Die kumulativen Tage einer Antibiotika-Verschreibung von 2002 bis 2005 wurden mit der Erstdiagnose einer jeglichen, einer Alzheimer- (AD) und einer vaskuläre Demenz (VD) in den Jahren 2006 bis 2013 abgeglichen.
Adjustierte Risikoanalyse
75.619 Versicherte hatten keine Antibiotika eingenommen, 203.347 für 1 - 30 Tage, 30.222 für 31 - 90 Tage und 3.973 für ≥ 91 Tage. Insgesamt entwickelten 5.386 Teilnehmer eine Demenz, darunter 4.126 eine AD und 694 eine VD.
Adjustiert auf etliche Variablen inkl. Infektionen zeigte sich eine dosisabhängige Beziehung zwischen der kumulativen Zahl an Antibiotika-Tagen und dem (gegenüber keiner Einnahme) erhöhten Risiko (Hazard Ratio): Für eine jegliche Demenz bei 31 - 90 Tagen Antibiotika-Gabe betrug die aHR 1,13 und bei ≥ 91 Tagen 1,32. Für eine AD bei 31 - 90 Tagen lag die aHR bei 1,11 und bei ≥ 91 Tagen bei 1,29. Für eine VD bei 31 - 90 Tagen betrug die aHR 1,33 und bei ≥ 91 Tagen 1,50.
Zudem hatten jene Personen, die ≥ 5 Antibiotika-Klassen einnahmen, ein höheres Risiko für eine jegliche Demenz (aHR: 1,28) und für eine AD (aHR: 1,34) als die Nicht-Antibiotika-Nutzer. Außerdem erschienen besonders Cephalosporin-Anwender gefährdet, eine jegliche Demenz (aHR: 1,14) bzw. eine AD (aHR: 1,17) zu entwickeln. Andere Variablen wie BMI, Nikotin- und Alkoholkonsum, körperliche Aktiviät etc. hatten keinen signifikanten Einfluss – lediglich ein höheres Alter zeigte einen Trend zu mehr Demenzen (p = 0,054). JL