Im Rahmen des Adelphi Schizophrenia Disease Specific Programme™ (Jan. bis Mai 2014) lieferten 150 Ärzte Daten zu 1.003 Patienten ≥ 18 Jahren. Unter ihnen waren 395 Wechsler (W), bei denen die Atypika-Therapie in den letzten zwei Jahren – oft aufgrund metabolischer Aspekte – umgestellt oder beendet oder aber eine Atypika-Therapie neu begonnen worden war. Bei 608 Nicht-Wechslern (NW) hatten innerhalb der letzten zwei Jahre keine Änderungen stattgefunden, und sie hatten ihre Erstlinientherapie über ≥ 3 Monate durchgeführt.
Gründe und Effekte des Switchs
Patienten wurden eher umgestellt, wenn sie u. a. in den letzten 12 Monaten ins Krankenhaus eingeliefert wurden (Odds Ratio [OR]: 3,39; p < 0,001), ein potenziell gewichtssteigerndes Atypikum erhalten hatten (OR: 3,09; p < 0,001), ≥ 1 ZNS-Komorbidität aufwiesen (OR: 1,92; p = 0,002) oder nach Clinical Global Impression (CGI) schwerer erkrankt waren (OR: 3,05; p = 0,001). Seltener als in der NW-Gruppe erfogte ein Switch, wenn mehrere Komorbiditäten vorlagen (OR: 0,86; p = 0,022).
Der Switch führte meist nicht zu einer substanziellen Besserung der Situation: Die W-Patienten waren eher arbeitslos (OR: 1,47; p = 0,024), benötigten eine Pflegekraft (OR: 2,03; p < 0,001), waren in den letzten 12 Monaten häufiger ins Kran- kenhaus eingeliefert worden (OR: 3,77; p < 0,001) und wiesen nach CGI eine schwerere Erkrankung auf (β: 0,74; p < 0,001) als die NW-Patienten. Die umgestellten Patienten waren außerdem seltener vollkommen kompliant mit ihrer Medikation (OR: 0,53; p < 0,001) und sprachen seltener auf diese an (β: -0,57; p = 0,0059. JL