Aus der US-Datenbank National Inpatient Sample (NIS) der Jahre 2006 bis 2015 wurden 139.061 Patienten mit der Primärdiagnose MDD (ICD-9) und einer komorbiden Insomnie (MDD+I) identifiziert. Sie wurden im Verhältnis 1 : 2 mit 276.496 MDD-Patienten ohne Schlafstörungen (MDD-I) verglichen. Outcome-Parameter waren Suizidgedanken und -versuche.
Risiko um 71 % erhöht
Die MDD+I-Patienten waren im Vergleich zur MDD-I-Gruppe älter (47 vs. 45 Jahre) und litten häufiger unter Angsstörungen und Psychosen (je p < 0,001). Die Gesamtrate an Suizidgedanken/-versuchen betrug in der MDD+I-Gruppe 56,0 % versus 42,0 % in der MDD-I-Gruppe (p < 0,001), während die Rate an Suizidversuchen gleich ausfiel (Details s. Abb.). Die Suizidalität wurde ferner auch erhöht durch komorbiden Alkohol- und Substanzmissbrauch (Odds Ratio: 1,20 bzw. 1,14) sowie Angst- und Borderline-Störungen (OR: 1,27 bzw. 1,39) (je p < 0,001). Nach Kontrolle auf diese Faktoren sowie Alter, Geschlecht und Ethnie, war die Insomnie mit 2022einer 1,71-mal höheren Wahrscheinlichkeit für Suizidalität assoziiert (Odds Ratio: 1,71; 95 %-KI: 1,60 - 1,82, p < 0,001). JL