Die Daten zur Genexpression stammten vom UK Brain Expression Consortium (UKBEC), die zu den übrigen Variablen von der ADNI-Kohorte (n = 1.183) erhoben. Per multivariabler Regression bewertet wurden die Assoziationen von 30 Nicht-APOEAlzheimer- Risiko-Genen mit veränderten mRNA-Transkriptspiegeln, Hirnamyloidose (kortikale Amyloid- Ligandenbindung im PET, niedrige Aβ42- CSF-Werte), Tauopathie (erhöhte CSFWerte an phosphoryliertem Tau [pTau] oder kortikale Tau-Ligandenbindung im PET) und Neurodegeneration (nach erhöhtem Gesamt-Tau [tTau] im CSF, verminderter 18F-FDG-PET oder Hippokampus- und Gesamthirn-Volumina im MRT).
Einzel- und Mehrfach-Risiken
27 der 30 Top-Varianten waren mit einer veränderten Expression assoziert: 15 mit zehn Genen im Blut und 18 mit 15 Genen in diversen Hirnregionen.
- Elf Varianten (bes. die neuen Varianten in ADAM10, IGHV1-68 und SLC24A4/ RIN3) gingen mit einer Amyloidose einher.
- Sieben Varianten (bes. in INPP5D, PTK2B) waren mit einer Tauopathie assoziiert.
- Acht Varianten (insbesondere in ECHDC3, HS3ST1) hingen mit neurodegenerativen Hirnveränderungen zusammen.
Nur teilweise fanden sich Effekte dieser Varianten auf die Veränderungen der Alzheimer- Pathologie im Längsschnitt.
An jeweils mehr als einem zerebralen pathologischen Prozess beteiligt waren die Varianten in ADAMTS1, BZRAP1-AS1 und CELF1 (= Amyloidose plus Neurodegeneration) sowie CD2AP (= Tauopathie plus Neurodegeneration) und SLC24A4/RIN3 (= Amyloidose plus Tauopathie) (s.Abb.). JL