In der Fruehschwangerschaft

Neuro-Depesche 1-2/2021

Schlechter Schlaf der Mutter mit Folgen?

Zertifizierte Fortbildung
Ob sich die Schlafqualität der Mutter in der frühen Gravidität auf das Outcome der Schwangerschaft wie Blasensprung, Früh-/Totgeburten, Aborte etc. auswirkt, wurde in einer prospektiv angelegten Geburtskohorte in China geprüft.
In der Kohortenstudie wurde die Schlafqualität von 4.352 Schwangeren anhand des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) bewertet. Sie wurde bei 34,14 % der Frauen als schlecht beurteilt. Signifikante Risikofaktoren dafür waren im multivariaten Modell u. a. anamnestische Totgeburten (Odds Ratio [OR]: 2,45) bzw. Schwangerschaftsabbrüche (OR: 1,26) und eine niedrigere Lebensqualität (OR: 3,98). Den Schlaf verschlechterten auch mangelnde körperliche Aktivität (OR: 1,18), Rauchen (OR: 1,59) und Vegetarismus (OR: 2,18). Dem gegenüber erwies sich die Einnahme von Folsäure vor der Schwangerschaft als ein Schutzfaktor gegen schlechten Schlaf (OR: 0,83).
 
Blasensprung und Frühgeburt
In verschiedenen Modellen zeigten sich signifikante Assoziationen zwischen schlechter Schlafqualität und vorzeitigem Blasensprung bzw. Frühgeburt (p < 0,05). Nach Kontrolle auf alle potenziellen Störfaktoren war allerdings nur das Blasensprung- Risiko signifikant erhöht, und zwar um 12 % (OR: 1,12; 95 %-KI: 1,00 - 1,25). Auf alle anderen Schwangerschafts-Outcome- Parameter hatte ein schlechter Schlaf keinen signifikanen Einfluss. JL


Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.

Quelle: Du M et al.: Maternal sleep quality during early pregnancy, risk factors and its impact on pregnancy outcomes: a prospective cohort study. Sleep Med 2021; 79: 11-8

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