Anhand der Daten der Querschnittsstudie Cognitive Function and Mood Study (COFAMS) wurden die Zusammenhänge bei 387 Patienten mit einer Major Depression (MDD) geprüft. 93 waren akut depressiv und 170 remittiert. Zusätzlich wurde eine Kontrollgruppe von 124 psychisch Gesunden gebildet.
Die Lebensqualität wurde mit dem Fragebogen Short Form 36 (SF-36) erfasst und die Kognition mit der Repeatable Battery for the Assessment of Neuropsychological Status (RBANS), den Colorado Assessment Tests (CATs) und der Psychology Experiment Building Language (PEBL).
Kognitive Defizite jeglicher Art hatten in keiner der Gruppen einen messbaren Einfluss auf die körperliche Domäne des SF-36 (je p > 0,025).
Probleme beim unmittelbaren und verzögerten Erinnern standen in signifikanter Relation zu einer geringeren geistigen SF-36-Lebensqualität im Gesamtkollektiv (β = 0,147; p = 0,006 bzw. β = 0,170; p = 0,002) und bei den akut depressiven Patienten (β = 0,281; p = 0,012 bzw. β = 0,34; p = 0,002). Dies verhielt sich auch bei den gesunden Kontrollen ähnlich. Keine signifikanten Einflüsse auf die mentale SF-36-Komponente hatten dagegen Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit, verbale Fluenz und räumliche Wahrnehmung.
Bei den Patienten mit remittierter Depression war keine kognitive Domäne signifikant mit der körperlichen oder geistigen Lebensqualität assoziiert (je p > 0,025). JL