In der Datenbank Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative (ADNI) wurden Patienten mit Alzheimer-Krankheit mit Demenz (DEM nach MMST) oder leichter kognitiver Beeinträchtigung (Mild cognitive impairment, MCI) identifiziert. Sie wurden nach dem Erkrankungsalter (EO bei < 65. LJ) bzw. LO bei > 65. LJ) und Amyloid- Nachweis in vier Hauptgruppen eingeteilt. Unter den EO-Patienten waren 110 mit positivem Amyloid-Befund (EO Am) und 121 ohne Amyloid-Nachweis (EO nonAm). Unter den LO-Patienten waren 364 Amyloid- positiv (LO Am) und 175 Amyloidnegativ (LO nonAm). Verglichen wurden diese mit 291 Amyloid-negativen, nichtdementen Kontrollen.
Amyloid-positive Teilnehmer
Der Studienhypothese entsprechend zeigten Patienten mit frühem vs. spätem Beginn ungünstigere Veränderungen in Alzheimer-relevanten Hirnregionen. U. a. wiesen die 50 EO-AmMCI- und die 60 EO-AmDEM-Personen eine signifikant stärkere Neurodegeneration im MRT und signifikant mehr tau-Ablagerung auf als die 216 LO-AmMCI- und 148 LO-AmDEM-Teilnehmer.
Amyloid-negative Probanden
Bei den Amyloid-negativen Teilnehmern mit EO bzw. LO nonAm wurden keine tau-Ablagerungen beobachtet. In den LO-Gruppen (MCI/DEM) ohne Amyloidnachweis zeigten sich eine diffuse Hirnatrophie und ein fronto-temporo-parietaler Hypometabolismus.
Während bei den 131 EO-nonAmMCI-Teilnehmern gegenüber den Kontrollen keine relevante Neurodegeneration und kein Hypometabolismus bestanden, zeigte sich bei den (lediglich acht) EO-nonAmDEM-Patienten bei fehlender Atrophie ein deutlicher bilateral medialer, laterotemporaler und temporoparietaler Hypometabolismus. Dieses Muster entsprach dem der beiden Late-onset-Gruppen (MCI/DEM) ohne Amyloidnachweis. JL