Sechswöchige tägliche iTBS-Sitzungen hatten in einer offenen Non-inferiority- Studie zu einer Remissionsrate von 32 % geführt. Jüngste Erfahrungen legen nahe, dass das herkömmliche iTBS-Protokoll verbessert werden kann. So können Patienten 1.) mehrere Sitzungen pro Tag mit optierten Intervallen erhalten und 2.) eine höhere Gesamtimpulsdosis bekommen. Zudem kann 3.) die Spule präziser über dem linken dorsolateralen Präfrontalkortex (DLPFC) ausgerichtet werden.
Zehn Sitzungen täglich
22 Teilnehmer mit einer nach durchschnittlich 8,8 Antidepressiva-Versuchen noch refraktären Depression (> 20 HDRS- 17-Punkte) unterzogen sich dem neuen SAINT-Protokoll. Sie erhielten offen insgesamt 50 iTBS-Sessions (mit 1.800 Impulsen und 50-minütigem Intervall dazwischen), also zehn Sitzungen täglich an fünf konsekutiven Tagen. Mittels funktioneller Konnektivität in Ruhe (fcMRI) und individueller Ausrichtung am subgenualen anterioren Zingulum-Kortex (sgACC, Brodmann Area [BA] 25) wurde die Stimulationsspule über dem linken DLPFC (BA46) der Patienten positioniert.
Neun von zehn remittiert
Nach der aktiven Stimulationsphase sank der durchschnittliche Score der Montgomery- Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) von 37,7 auf 4,8 Punkte (-87,2 %). 19 der 21 auswertbaren Patienten (90,5 %) erfüllten mit MADRS-Reduktion ≤ 50 % die Responsekriterien und alle von ihnen waren in Remission (≤ 10 MADRS-Punkte). Teilnehmer, die zuvor auf eine rTMS nicht angesprochen hatten, schnitten schlechter ab (s. Abb.).
Einen Monat nach dem fünftägigen SAINTKurs erfüllten noch 60 % der Teilnehmer die Ansprechkriterien – und 95 % waren nach der C-SSRS-Subskala für Suizidgedanken noch remittiert. Eine neuropsychologische Testbatterie zeigte keine negativen Effekte auf die Kognition. JL