Zwischen 2000 und 2014 wurden 379 Kinder (61 % männlich) mit erstem REEreignis im Alter von 0 bis 16 Jahren von der Geburt an nachbeobachtet. 317 Kinder waren (bis Sept. 2017) auswertbar.
Inzidenz und Komorbidität
Die jährliche Inzidenz einer RE hatte 1974 in einer schwedische Krankenhausstudie 21/100.000 und in einer isländischen bevölkerungsbezogenen Studie in den 1990er Jahren 5/100.000 betragen. In Großbritannien lag die Roh-Inzidenz nun über alle Jahre betrachtet bei 5,31 pro 100.000 Einwohner (95 %-KI: 4,81 - 5,88) und die auf Alter und Geschlecht bereinigte Inzidenz bei 3,2/100.000.
Dabei ist sie seit 2000 praktisch unverändert geblieben: In den adjusted Incidence Rate Ratios (aIRR) fand sich kein erkennbarer signifikanter zeitlicher Trend (p = 0,38). Eine signifikant höhere aIRR wiesen Männer gegenüber den Frauen auf (1,48). Gegenüber den vier bis fünf Jahre alten Kindern als Referenz war dies auch für die Kinder im Alter von sechs bis acht bzw. neun bis elf Jahren der Fall (aIRR: 2,43 bzw. 2,77), nicht aber für die 12- bis 14- oder die 15- bis 16-Jährigen (aIRR: 1,06 bzw. 0,34). Eine komorbide Erkrankung fand sich jetzt bei 12 % der 379 Kinder: u. a. in 8 % eine jegliche und in 6 % eine pervasive Entwicklungsstörung sowie in 3 % eine motorische, hyperkinetische oder Tic-Störung. Ebenfalls bei 3 % der KInder bestanden Schulprobleme.
Häufig ältere AED verordnet
Im UK werden Carbamazepin (CBZ) und Lamotrigin (LTG) als First-line-Therapie der RE empfohlen, in anderen Ländern, darunter Deutschland, Sultiam, und in Frankreich Valproat (VPA). In der aktuellen Studie wurde der Hälfte der Kinder mit RE ein Antiepileptikum verordnet. Am häufigsten waren dies CBZ (34 %), gefolgt von VPA (16 %), LTG (7 %) und Levetiracetam (5 %). JL