18 Männer und 2 Frauen im Alter von 18 bis 65, durchschnittlich 30 Jahren mit einer erst im Erwachsenenalter diagnostizierten ADHS (DSM-5) litten seit längerem an einer Substanzkonsumstörung (CUD) mit Kokain als Hauptdroge. Zusätzlich nahmen sie Cannabis 40,0 %, Opioide 30 %, Alkohol 5 % und Halluzinogene 10,0 %. Alle litten außerdem unter einer komorbiden Bipolar-I-Störung.
Sie unterzogen sich einer anhaltenden Therapie mit 60 - 90 mg/d Methylphenidat (MPH) oder 1,2 mg/kg/d Atomoxetin (ATM). Klinisch relevante Besserungen der ADHS bzw. der CUD wurden jeweils mit der Skala Clinical Global Impression (CGI) für Krankheitsschwere (CGI-S) und Verbesserungen (CGI-I) bewertet. Außerdem wurden Veränderungen des Kokain- Konsums/-Verhaltens mit dem Cocaine Problem Severity Index (CPSI) erfasst.
Nach sieben Monaten
Bei einer Nachbeobachtungszeit von einem bis maximal 30, im Mittel sieben Monaten ergab sich unter den 20 Patienten unter der stimulierenden Behandlung folgende Effekte: Im ADHS-CGI-S-Index stellte sich bei 80 % eine signifikante Verbesserung (p < 0,001) und bei 5,0 % eine Verschlechterung ein, während 15 % keine Veränderung zeigten. Nach dem CUD-CGI-S-Index besserte sich der Kokain- assoziierte Globalzustand bei 90 % der Patienten (p < 0,001), nur 10,0 % zeigten darin keine Änderung.
Nach dem CPSI erzielten alle Teilnehmer sowohl in den 17 Items als auch im Summenscore deutliche Besserungen. Hatten 50 % der Patienten anfänglich vier bis sechs Mal pro Woche und 45 % jeden Tag konsumiert, gaben am Ende alle an, „einmal pro Woche oder seltener“ Kokakin zu nehmen. Die Therapieeffekte auf ADHS-und Sucht-Symptomatik waren eng korreliert, aber von Alter und Geschlecht, Behandlungsdauer, dem Medikament und anderen Variablen unabhängig. JLI