Unter 286 Teilnehmern der Dutch Acute Stroke Study (DUST) mit einer Okklusion proximal des M3-Segments der MCA wiesen 35 (12 %) einen malignen MCA-Infarkt auf. Dieser war definiert durch eine Mittellinienverschiebung um > 5 mm im Followup- CT (durchgeführt drei Tage nach dem Schlaganfall oder bei klinischer Verschlechterung der Patienten).
Zielparameter waren a) die Wahrscheinlichkeit (Odds Ratio, OR) für eine maligne MCA-Infarzierung nach Berücksichtigung alleiniger klinischer Variablen (u. a. des Scores der National Institutes of Health Stroke Scale [NIHSS] bei der Aufnahme) und b) klinischer plus Bildgebungsvariablen (z. B. Okklusionsort, Kollateralenbildung) – jeweils ergänzt durch das Verhältnis von CSF-Volumens zum ICV (anhand von Dünnschicht-CTs ohne Kontrastmittel automatisiert errechnet).
In drei multivariaten Regressionsmodellen verbesserte sich die Prädiktion eines malignen MCA-Infarkts durch die zusätzliche Einberechnung der CSF/ICV-Rate jeweils signifikant: Die Fläche unter der Receiver operating characteristic curve (AUROC) nahm in Modell 1 von 0,795 auf 0,824 zu (p = 0,033), in Modell 2 von 0,813 auf 0,850 (p < 0,001) und in Modell 3 von 0,811 auf 0,856 (p < 0,001). Die Unterschiede zwischen den drei Modellen fielen jeweils signifikant zugunsten der CSF/ ICV-Raten-Berücksichtigung aus.
Jüngeres Alter ging (pro Dekade) mit einer OR von 1,4 einher, ein höherer NIHSSScore (pro Punkt) mit einer OR von 1,2. Eine um 10 % niedrigere CSF/ICV-Rate ergab sich unter Einbeziehung von a) Alter und NIHSS-Score eine OR für einen malignen MCA-Infarkt von 3,3 (95 %-KI: 1,1 - 11,1); b) NIHSS-Score und schlechter Kollateralenbildung eine OR von 7,0 (95 %-KI: 2,6 - 21,3) und von c) Lokalisation (Okklusion der terminalen A. carotis interna oder der proximalen MCA [M1]) plus schlechter Kollateralenbildung eine OR von 7,7 (95 %-KI: 2,8 - 23,9). JL