Die Stichprobe dieser retrospektiven Beobachtungsstudie stammt aus der 2017 in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich (UK) durchgeführten National Health and Wellness Survey. Von 52.060 Teilnehmern waren 3.308 depressiv. 2.686 wurden nach zuvor spezifizierten klinischen Kriterien als nicht therapieresistent (nTRD) und 622 (18,8 %) als therapieresistent (TRD) eingestuft. Beide Gruppen wurden untereinander und mit den nicht-depressiven Personen u. a. bzgl. Lebensqualität, Arbeitsproduktivität und -aktivität sowie Inanspruchnahme von Gesundheitsressourcen verglichen.
Gegenüber der Gesamtpopulation gaben die Befragten beider Gruppen nach dem EuroQol-5 Dimensions 5-levels (EQ-5D-5 L) signifikante Einbußen bei der Lebensqualität an. Dabei schnitten die TRD-Patienten signifikant schlechter ab als die mit einer nTRD. Bereinigt auf verschiedene Variablen betraf dies niedrigere Werte der mentalen Komponente (MCS: -18,145) und der körperlichen Komponente (PCS: -5,362) (je p < 0,001).
Im Short Form 12 fielen die Werte für alle Subdomänen des SF-12 für TRD-Patienten signifikant schlechter aus (jeweils p < 0,001): körperliche Schmerzen (-8,771), allgemeine Gesundheit (-11,414), geistige Gesundheit (-15,781), körperliche Funktionen (-7,104), emotionale Rollenfunktion (-17,510), körperliche Rollenfunktion (-9,523), soziale Funktionen (-14,963) und Vitalität (-11,458).
Außerdem fand sich in der TRD-Gruppe eine stärker beeinträchtigte Arbeitsleistung (Abb. 1). Die Ressourcennutzung im Gesundheitswesen war bei TRD-Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ebenfalls signifikant stärker erhöht als bei den nTRD-Patienten. Die Odds Ratios dafür war bei ersteren dreimal höher (TRD: 15,9 vs. nTRD: 5,4; p < 0,001). Die für die TRD-Patienten nachteiligen Befunde ergaben sich über alle fünf Länder hinweg. JL