Metaanalyse zur ADHS
Verletzungsgefahr bei behandelten und nicht-behandelten Kindern und Jugendlichen
ADHS-Erkrankungen gehen den Erfahrungen nach besonders bei Jungen mit einem erhöhten Risiko für unabsichtliche Verletzungen einher. Ein Wissenschaftler-Team unternahm jetzt eine systematische Übersicht und Metaanalyse, um den Zusammenhang zwischen ADHS-Erkrankung und Verletzungsrisiko zu quantifizieren und mögliche Effekte einer medikamentösen Behandlung zu detektieren.
Kommentar
Das bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS in dieser Metaanalyse gegenüber Nicht-Erkrankten signifikant höhere Verletzungsrisiko könnte zur insgesamt erhöhten Mortalität von ADHS-Patienten beitragen. Zumindest kurzfristig, so die Autoren, scheint das Risiko durch eine etablierte ADHS-Medikation um etwa 10% verringert werden zu können. Dies sollte insbesondere beim Absetzen von ADHS-Medikamenten beachtet werden. Der protektive Effekt fand sich in wenigen, aber methodisch hochwertigen Studien. Dass Alter, Geschlecht und Komorbidität das Verletzungsrisiko nicht maßgeblich beeinflussten, steht allerdings im Gegensatz zu einigen anderen großen Untersuchungen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Ruiz-Goikoetxea M et al.: Risk of unintentional injuries in children and adolescents with ADHD and the impact of ADHD medications: A systematic review and meta-analysis. Neurosci Biobehav Rev 2018; 84: 63- 71