CAVE: Stärker berücksichtigen

Neuro-Depesche 4/2016

Nebenwirkungslast bei Anticholinergika

Zertifizierte Fortbildung

Ein internationales Forscherteam untersuchte bei Parkinson-Patienten den Zusammenhang zwischen der Verordnung anticholinerg wirkender Medikamente und der Gesamtlast an Nebenwirkungen.

Retrospektiv ausgewertet wurde die Cerner Health Facts®-Datenbank zu 16 302 Parkinson- Patienten, die zwischen 2000 und 2011 stationär behandelt worden waren. Die Belastung durch anticholinerg wirkende Medikamente wurden mithilfe der Anticholinergic Risk Scale (ARS) erfasst.
Etwa sechs von zehn Patienten (57,8%) erhielten Nicht-Parkinson-Medikamente mit einem mittleren bis sehr hohen Potenzial an anticholinergen Effekten. Jene 29,4% mit dem höchsten ARS-Score (≥ 4) wiesen gegenüber den 15,6% ohne Anticholinergika-Exposition ein um 56% bzw. 61% erhöhtes Risiko für Knochenbrüche und eine Delir-Diagnose auf (adjustierte Odds Ratio: 1,56 bzw. 1,61). Bei den stationär behandelten Parkinson-Patienten mit dem höchsten ARS fand sich zudem eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für eine Rehospitalisierung innerhalb von 30 Tagen um 16% und eine Behandlung in der Notaufnahme um 32% (adj. Hazard Ratio: 1,16 bzw. 1,32). JL


Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.

Quelle:

Crispo JA et al.: Associations between anticholinergic burden and adverse health outcomes in Parkinson disease. PLoS One 2016;11(3): e0150621 [Epub 3. März; doi: 10.1371/journal.pone.0150621]

ICD-Codes: T88.7 , G20

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