In einer groß angelegten Metaanalyse wurde untersucht, inwieweit strukturelle Hirnveränderungen bei Migräne-Kranken mit kognitiven Einschränkungen und einer Reihe anderer Symptome korrelieren. Dazu wurden die Befunde der Voxelbasierten Morphometrie (VBM) zum Volumen der grauen Substanz (GMV) ausgewertet.
Die Neurologen der chinesischen Sichuan-University schlossen in ihre Metaanalyse vier Studien ein, an denen 126
Migräne-Patienten und 134 Gesunde teilgenommen hatten. Nur teilweise war der Subtyp angegeben: 23 Patienten litten unter einer
Migräne mit und 41 ohne Aura, elf unter einer episodischen und 16 unter einer chronischen sowie 19 bzw. 16 unter einer menstruellen/nicht-menstruellen
Migräne. Bei den Patienten fanden sich 84 Areale mit einem gegenüber den Gesunden signifikant verringerten und lediglich zwei mit einem signifikant erhöhten GMV. Metaanalytisch resultierten ausschließlich signifikante GMV-Abnahmen, keine -Zunahmen.
Die GMV-Reduktionen betrafen u. a. Areale im mittleren Frontalkortex (BA6, BA9) und im unteren Frontalkortex (BA44) sowie im präzentralen Kortex (BA44), in der Insula sublobär (BA13) und im (subgyralen) Temporalkortex (BA20, BA21).
Aufgrund mangelnder Zuordnung der Studienteilnehmer zu einzelnen
Migräne-Typen ließ sich keine echte Subgruppenanalyse durchführen. Einzelvergleiche ergaben aber, dass die GMV-Reduktionen bei
Migräne-Patienten mit Aura insgesamt größer waren als bei jenen ohne Aura (wenngleich die GMV-Abnahmen in BA6 und BA9 gleich groß ausfielen). Dies deckt sich mit anderen Bildgebungsstudien.
Eine metaanalytische Auswertung zu
Migräne-assoziierten Symptomen wie kognitive und autonome Dysfunktionen etc. war aufgrund der Studiendaten ebenfalls nicht möglich.
JL
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