Bei Personen mit einem klinisch isolierten Syndrom (KIS) liegt die Konversionsrate zu einer klinisch sicheren MS (CDMS) bei bis zu 75%. Schwedische Neurologen untersuchten nun anhand einer großen Kohorte über bis zu fünf Jahrzehnte das Outcome von ehemaligen KIS-Patienten. Wie hoch ist die Lebenszeit-Wahrscheinlichkeit, dass es bei einem CIS bleibt? Wie geht es den Betroffenen am Ende?
In der Gothenburg-MS-Inzidenz-Kohorte (GIC) hatten 246 Personen zwischen 1950 und 1964 im Alter von 10–56, durchschnittlich 31 Jahren, ein MS-verdächtiges Ereignis erlitten. Sie wurden während der ersten 25 Jahre dreimal untersucht. Bei einer erneuten Evaluierung 2002/2003 wurde bis dato bei 41 Personen keine weitere MS-verdächtige klinische Aktivität verzeichnet. Dies entspricht nach der Survival-Analyse an 236 Personen mit einem Schub als Erstmanifestation einer Rate von 17,8% („CIS only"). Der letzte Patient war nach 24 Jahren zu einer CDMS konvertiert. Das Geschlecht beeinflusste die Konversionsrate nicht.
Eine bessere Prognose hatten jene 18 KIS-Patienten, die initial eine Optikusneuritis (ON) aufwiesen („CIS only": 29,7% vs. 13,4%; p = 0,004) sowie jene mit afferenten, also visuellen oder sensiblen Symptomen (28,2%). Letzteres erwies sich auch in einer multifaktoriellen Analyse als signifikanter Prädiktor (p = 0,003), nicht zu konvertieren.
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