Neuroleptika-Behandlung

Neuro-Depesche 10/2003

Weniger Bradykinesie durch Nikotin

In einer randomisierten Doppelblindstudie wurde der Effekt von transdermal appliziertem Nikotin auf akute Neuroleptika-Nebenwirkungen untersucht.

Frühere Studien ergaben, dass unter den 60 bis 80% aller Schizophrenie-Patienten, die rauchen, als Folge der Neuroleptika-Behandlung weniger Bewegungsstörungen, aber häufiger Spätdyskinesien auftreten. Bei 30 stationär behandelten, rauchenden Patienten mit Schizophrenie, die eine Therapie mit dem klassischen Neuroleptikum Haloperidol (mittlere Dosis 4,1 mg/d) erhielten, wurde zu zwei Zeitpunkten ein Pflaster mit 21 mg Nikotin appliziert. Nach einer Anwendungszeit von 2,5 bis 3 Stunden wurden die Nikotin-Serumspiegel untersucht. Bei allen Patienten konnte anhand der Extrapyramidal Side Effect Scale nach Nikotin-Verabreichung eine Besserung von Bradykinesie, Rigidität und - in geringerem Ausmaß - des Tremors festgestellt werden. Am deutlichsten war der Effekt bei den Patienten mit dem größten Anstieg der Nikotin-Spiegel. Eine Nikotin-Wirkung auf die Akathisie und auf die mittels BPRS erfasste globale Psychopathologie zeigte sich nicht.

Quelle: Yang, Y: Nicotine decreases bradykinesia-rigidity in haloperidol-treated patients with schizophrenia, Zeitschrift: NEUROPSYCHOPHARMACOLOGY, Ausgabe 27 (2002), Seiten: 684-686

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