Migräne bei Jugendlichen

Neuro-Depesche 10/2006

Wechselnde Subdiagnosen bei Patienten mit "untypischen" Symptomen

Über die zeitliche Stabilität einer Migräne-Diagnose bei Jugendlichen ist nicht sehr viel bekannt. Mit einem auf diese Altersgruppe zugeschnittenen Fragebogen erfassten Neurologen die Veränderungen über einen Dreijahreszeitraum und beleuchteten auch die Diagnosekriterien kritisch.

An fünf höheren Schulen in Taiwan wurden jährliche Befragungen vorgenommen. Der Fragebogen orientierte sich an den 1988 von der International Headache Society (IHS) entwickelten Migränekriterien. Von 2414 zu Beginn der Aktion 13 Jahre alten Jugendlichen konnten die Daten über den Dreijahreszeitraum ausgewertet werden.

Die 89 Jugendlichen, die zu Beginn der Erhebung eine Migräne ohne Aura (IHS 1.1) aufwiesen, behielten diese Diagnose in 28% bzw. 24% auch in der zweiten bzw. dritten Erhebungswelle. Allerdings hatten nur 0,5% der Jugendlichen eine fortlaufende IHS 1.1-Diagnose über alle drei Jahre.

Wichtigster Grund für die relativ geringe Persistenz der Diagnose IHS 1.1 war der Wechsel zur Diagnose IHS 1.7 (mögliche Migräne ohne Aura, bei der lediglich zwei der drei Kriterien Kopfschmerzdauer, typische Schmerzcharakteristik, Begleitsymptome vorliegen müssen). Dies geschah in 70% der Fälle, weil die erforderliche Attackendauer (≥ 2 Stunden) nicht anhaltend bestand. Tatsächlich hielten die Migräneattacken bei 50% weniger als 30 Minuten an. Insgesamt war ein Übergang zwischen den Kategorien IHS 1.1 und IHS 1.7 sehr häufig.

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