Impulsives Verhalten bei M. Parkinson

Neuro-Depesche 3/2013

Was bringt die CBT den Patienten?

Eine neuartige, auf der kognitiven Verhaltenstherapie (Cognitive-behavioral therapy, CBT) basierende Intervention durch eine Pflegekraft wurde jetzt in einer randomisierten, kontrollierten internationalen Studie auf ihre Wirksamkeit gegen eine gestörte Impulskontrolle bei Parkinson-Patienten geprüft.

Nach dem Questionnaire for Impulsive-Compulsive Behaviors in Parkinson’s Disease (QUIP) litten 45 seit durchschnittlich zehn Jahren an Parkinson erkrankte Patienten (Durchschnittsalter knapp 60 Jahre) unter Symptomen wie pathologisches Spielen etc. 28 wurden zu der Intervention und 17 als Kontrollgruppe unter Fortführung der bisherigen Standardtherapie (Standard medical care, SMC) zu einer „Warteliste“ randomisiert. Innerhalb der nächsten drei Monate absolvierten erstere zwölf CBT-Sitzungen, die von speziell geschulten Pflegekräften durchgeführt wurden und deren Module klassische Elemente (Edukation, Motivation, Problemlösung etc.) und Impulskontroll-spezifische Aspekte (Triggerfaktoren etc.) beinhalteten. Die primären Endpunkte waren die Gesamtschwere der ICD-Symptomatik nach Clinical Global Impression (CGI), die neuropsychiatrischen Probleme der Patienten nach dem Neuropsychiatric Inventory (NPI), und Belastung/Stress der Betreuungspersonen sechs Monate später.

58% der Teilnehmer absolvierten alle 12 Sitzungen, 88% mindestens sechs Sitzungen. In der Interventionsgruppe ergab sich gegenüber den Kontrollen eine signifikante Besserung der Scores der globalen Symptomschwere: Der durchschnittliche CGI-Score sank signifikant von 4,0 auf 2,5 Punkte, blieb in der Vergleichsgruppe mit einer Veränderung von 3,7 auf 3,5 nahezu unverändert. 75% in der CBT-Gruppe waren gebessert, aber nur 29% in der Wartelisten-Gruppe. Im Gruppendurchschnitt veränderte sich die Einstufung der Symptomatik von mittelschwer auf leicht (X2: 16,46; p < 0,001). Die QUIPS-Kriterien für eine jegliche Impulskontrollstörung wurden nach den sechs Monaten nicht mehr von 44% der Patienten erfüllt, gegenüber 29% in der Kontrollgruppe.

Auch die neuropsychiatrischen Störungen der Patienten nach NPI verbesserten sich signifikant (p = 0,03), ebenso wie das Niveau von Depressivität und Ängstlichkeit nach Beck Depression bzw. Beck Anxiety Inventory (BDI, BAI). Als weitere sekundäre Parameter besserten sich außerdem auch die Anpassung im Sozial- und Arbeitsleben der Patienten (nach den Work and Social Adjustment Scales) sowie die eheliche Zufriedenheit (nach Golombok Rust Inventory of Marital State, GRIMS).

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