L-Dopa-Therapie bei STN-DBS

Neuro-Depesche 12/2007

Verordnete Dosissenkung endete tödlich

Die tiefe Hirnstimulation des Nucl. subthalamicus (STN-DBS) hat sich in fortgeschrittenen Parkinson-Stadien als relativ sicher erwiesen. Es gibt allerdings auch Berichte über schwere Nebenwirkungen und Komplikationen. Ein US-Neurologe schildert kürzlich den Fall eines tödlichen Hyperpyrexie-Syndroms durch abrupte Senkung der L-Dosis.

Aufgrund der DBS-Effekte kann die L-Dopa-Menge postoperativ oft erheblich reduziert werden. Bei abruptem Absetzen kann es aber zu einem dem malignen neuroleptischen Syndrom (NMS) stark ähnelnden Bild kommen. Dieses „Parkinsonismus-Hyperpyrexie-Syndrom“ führte nun zum Tode eines mit bilateraler STN-DBS-behandelten Mannes.

Der seit zwölf Jahren erkrankte 44-Jährige hatte durch die STN-DBS eine erhebliche Abnahme seiner Off-Zeiten erlebt, seine Parkinson-Medikation konnte deutlich reduziert werden. Während eines Gefängnisaufenthalts ein Jahr nach dem Eingriff wurden seine L-Dopa-Einnahmen von 12 auf 2-8 Tag reduziert und seine Begleitmedikation aus Clonazepam, Quetiapin und Sertralin „gestrichen“. Sechs Tage später entwickelte der Mann Agitation und Paranoia, wurde unbeweglich und bekam hohes Fieber, am achten Tag war er unfähig zu sprechen und zuschlucken, die CK-Werte waren stark erhöht. Trotz aller Maßnahmen der Intensivmedizin verstarb er nach insgesamt 13 Tagen an einer Koagulopathie mit Lungenembolie. Die Stimulationsapparatur erwies sich in der Autopsie als voll funktionsfähig, der Elektrodensitz als korrekt.

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