Rehabilitation nach Schlaganfall
Neuro-Depesche 3/2012
Verbessern Antidepressiva das Ergebnis?
Eine persistierende körperliche, kognitive und funktionelle Behinderung nach Schlaganfall bedingt eine schlechte Lebensqualität und belastet die pflegenden Angehörigen. Verschiedene Studien und Beobachtungen weisen darauf hin, dass Schlaganfall-Patienten von einer Antidepressiva-Gabe mit einer verringerten Behinderung profitieren – es existieren aber auch gegenteilige Erfahrungen. Nun prüften Neurologen der University of Iowa diese Fragestellung in einer randomisierten plazebokontrollierten Studie mit einem SSRI und einem trizyklischen Antidepressivum an depressiven und nicht-depressiven Patienten.
Fazit
?! Dass der Langzeiteffekt der nur dreimonatigen Antidepressiva-Gabe auf den Behinderungsgrad von der Art des Schlaganfalls und dem verwendeten Antidepressivum, insbesondere aber vom Vorliegen/Nicht-Vorliegen einer Depression (oder deren initialer Schwere) unabhängig war, spricht für eine robuste, klinische relevante Therapiewirkung. Vermutlich wirken die Antidepressiva direkt auf die Reparationsprozesse nach einem Schlaganfall positiv ein. Diese sehr positiven Resultate einer kontrollierten Studie erscheinen lediglich aufgrund der kleinen Gruppengrößen limitiert.