Die überwiegend weiblichen Patienten im durchschnittlichen Alter von 50 bis 53 Jahren litten unter einer bestätigten oder einer mutmaßlichen VM. Nach Randomisierung erhielten 23 VM-Patienten Venlafaxin (37,5 mg/d), 22 Flunarizin (10 mg/d) und 20 Valproat (1000 mg/d). Die Wirksamkeit wurde anhand des Dizziness Handicap Inventory (DHI) und des Vertigo Severity Scores (VSS) nach drei Monaten sowie anhand der Zahl der Schwindelattacken im letzten Monat beurteilt. Zwei Patienten unter Venlafaxin, drei unter Flunarizin und fünf unter Valproat schieden vorzeitig aus. Ohne signifikanten Unterschied untereinander verringerten alle drei Medikamente den DHI-Summenwert signifikant (p < 0,05). In den drei Subscores kam es allerdings zu unterschiedliche Therapieeffekten: Alle drei Medikamente besserten die körperlich und funktionelle Domäne, aber nur Venlafaxin auch die emotionalen drei Domänen. Den VSS-Score verringerten nur Venlafaxin und Flunarizin signifikant (p = 0 bzw. p = 0,03). Obwohl Valproat hier nicht erfolgreich war (p = 0,27), sank aber die Anzahl der Schwindelattacken in dieser Gruppe signifikant (von 5,1 auf 2,35; p = 0). Letzteres war auch für Venlafaxin der Fall (Abnahme von 5,83 auf 3,09; p = 0), nicht aber für Flunarizin (von 4,95 auf 4,15; p = 0,057). In keiner der drei Studienarme wurden schwere unerwünschte Ereignisse festgestellt. HL
Prävention bei vestibulärer Migräne
Venlafaxin, Flunarizin und Valproat verglichen
Die Behandlungsoptionen bei vestibulärer Migräne (VM) sind eher experten- als evidenzbasiert. Nun wurden mit Venlafaxin, Flunarizin und Valproat drei prophylaktisch eingesetzte Medikamente in einer kleinen Head-to-head-Studie miteinander verglichen. Vorrangig ging es um die Schwindelvermeidung.
Liu F et al.: The efficacy of venlafaxine, flunarizine, and valproic acid in the prophylaxis of vestibular migraine. Front Neurol 2017; 8: 524 [Epub 11. Okt.; doi: 10.3389/fneur.2017.00524]