Cluster-artiger Kopfschmerz

Neuro-Depesche 10/2005

Ursache war eine Carotis-Dissektion

Eine Dissektion der A. carotis interna kann zum Erscheinungsbild eines Cluster-Kopfschmerzes führen. Die berichten Ärzte aus Stockholm anhand des Falles eines 58-jährigen Patienten.

Die jeweils zwei- bis dreistündigen schweren Attacken des Mannes begannen hinter dem rechten Auge und waren begleitet von konjunktivaler Injektion, Lakrimation sowie beidseitiger nasaler Kongestion. Sie setzten anfänglich nur nachts, nach zehn Tagen auch im Tagesverlauf ein. Zwischen den Attacken blieben leichte ipsilaterale Kopfschmerzen bestehen. Zudem lag ein Horner-Syndrom vor, das stärker ausgeprägt war als bei typischem Cluster-Kopfschmerz. Bis zu 3 mg/d Ergotamin führten zu keiner Besserung. Im MRT zeigte sich eine Dissektion der A. carotis interna rechts mit vollständigem Verschluss, der vermutlich zeitlich mit dem Kopfschmerzbeginn zusammenfiel. Ebenfalls rechts wurden emboliebedingte Läsionen im Kortexbereich sowie minderdurchblutete Areale parietal und temporal festgestellt. Heparin und Warfarin beendeten die Kopfschmerz-Attacken innerhalb von drei Tagen, es persistierte eine belastungsabhängige Hemikranie. Nach sechs Monaten war der Patient komplett kopfschmerzfrei, das Horner-Syndrom war verschwunden. Vermutlich war eine dissektionsbedingte postganglionäre Sympathikoplegie mit periodischer Dilatation der Ophthalmicus-Arterie der verursachende Mechanismus für den heftigen Attackenkopfschmerz. (mm)

Quelle: Hannerz, J: Peripheral postganglionic sympathicoplegia mimicking cluster headache attacks, Zeitschrift: HEADACHE, Ausgabe 45 (2005), Seiten: 84-86

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