Evidenzbasierte Empfehlungen der AAN

Neuro-Depesche 12/2013

Update zur Vagusnerv-Stimulation (VNS)

Das Guideline Development Subcommittee der American Academy of Neurology (AAN) hat sich mit Wirksamkeit und Verträglichkeit der Vagusnerv-Stimulation (VNS) als Zusatztherapie bei Patienten mit verschiedenen Epilepsiesyndromen beschäftigt und – in einem Update – evidenzbasierte Empfehlungen ausgesprochen.

Die VNS wurde 1999 von der AAN für Patienten im Alter über 12 Jahren empfohlen, die an medikamentös nicht beherrschbaren epileptischen Anfällen leiden und die für eine Epilepsiechirurgie nicht in Frage kommen. Zwischenzeitlich hat die US-amerikanische FDA die VNS als Zusatzbehandlung für die Langzeittherapie chronischer oder rezidivierender depressiver Erkrankungen Erwachsener zugelassen, die auf mindestens vier adäquate Antidepressiva-Therapien nicht ansprechen.

Studien ab 1999

Die VNS wurde im Lauf der Zeit experimentell bei verschiedenen epileptischen Anfallsformen eingesetzt. Für ihr Update befasste sich das Komitee nun mit der Studienlage ab 1999 zur Anwendung der VNS bei Patienten im Alter über 12 Jahren. Schwerpunkte des Reports waren u. a. die Therapiewirkungen der zusätzlichen VNS bei Kindern mit Lennox-Gastaut-Syndrom (LGS), die Auswirkungen auf die Affektlage bzw. die bei Epilepsie-Kranken sehr häufige komorbide Depression und Sicherheitsaspekte. Sie prüften auch, ob in der Verträglichkeit der VNS Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen bestehen.

Kinder mit Epilepsie

In 14 Klasse-III-Studien bei 470 Kindern mit partiellen oder generalisierten Epilepsiesyndromen führte die VNS zu einer Anfallsreduktion > 50% bei 55% der Teilnehmer (95%-iges KI: 50%–59%). Empfehlung: In dieser Population kann die VNS als Zusatztherapie erwogen werden (Level C). Dies dürfte im Therapiealltag am ehesten auf therapierefraktäre Fälle zutreffen.

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