Nach dem South London Stroke Register der Jahre 1995–2006 ereigneten sich in der Region 2590 erste ischämische Schlaganfälle (Durchschnittsalter: 71,7 Jahre, 49,7% Frauen).
Die Außenluftkonzentrationen an Partikeln mit einem Durchmesser < 10 Mikron (PM10), sowie an Stickstoffdioxid (NO2), Ozon (O3), Kohlenmonoxid (CO) und Schwefeldioxid (SO2) an Bodenmessstationen wurden auf mögliche Effekte (in den nächsten sechs Tagen) untersucht.
Es fanden sich verschiedene Zusammenhänge zwischen etlichen Stoffen (und Latenzzeiten) mit den Insulten, z. B. positive Assoziationen mit Odds Ratios (OR) von 1,11 für CO (Tag 3) für Schlaganfälle des vorderen Kreislaufs, von 1,12 für PM10 (Tag 0), von 1,23 für O3 (Tag 5) und von 1,09 für SO2 (Tag 0) für den hinteren Kreislauf sowie von 1,11 für PM10 (Tag 6) für lakunäre Infarkte. Hinsichtlich Schwere und Ätiologie zeigten sich ebenfalls etliche Assoziationen, z. B. mit einer OR von 1,14 für O3 (Tag 5) für leichte Schlaganfälle, von 1,28 bzw. 1,24 für PM10 (Tag 0 bzw. 3) für Schlaganfälle aufgrund der Sklerose großer Gefäße und 1,25 bzw. 1,36 für O3 (Tag 4 u. 5) sowie 1,16 für CO (Tag 1) hinsichtlich kardioembolisch bedingter Insulte.
Doch insgesamt ergab sich, betonen die Autoren, kein durchgängiges Muster zwischen Exposition und Schlaganfallrisiken. Mit einer Ausnahme, nämlich eine um insgesamt ca. 50% erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen durch zerebrale Mikroangiopathie bedingten Schlaganfall bei starker NO2-Exposition (adjustierte OR: 1,51) an allen sechs Tagen. Gerade NO2 ist ein wichtiger Smog-Induktor. Klare Bezüge zu vorbestehenden Risikofaktoren wie Alter, Rauchen, Diabetes etc. ließen sich allerdings auch zu diesem Luftbestandteil nicht identifizieren. JL
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