Bei 110 bisher medikamentös unbehandelten erwachsenen PTBS-Patienten wurden eine IPT (14 Wochen, 50 Minuten), eine „Prolonged-Exposure"- Therapie als Goldstandard (PE; 10 Wochen, je 90 Minuten) oder eine Entspannungstherapie (progressive Muskelentspannung, geistige und emotionale Entspannung; 9 Wochen je 90 Minuten) als aktive Kontrolle angewendet.
Die Patienten hatten zu 93% interpersonelle Traumata erlebt, zumeist sexuellen und körperlichen Missbrauch (35% bzw. 61%), die bei 58,2% mehr als eine Dekade zurücklagen. Ihre chronische PTBS war mit einem durchschnittlichen Wert der Clinican-administered PTSD-Scale (CAPS) von ca. 70 Punkten schwer ausgeprägt.
Die CAPS-Scores besserten sich in allen Studienarmen, doch eine Response (Besserung ≥ 30%) war unter einer IPT mit 63% häufiger als unter der Expositionstherpie (47%) und der Entspannungstherapie (38%) – ohne signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen. Die Exposition schien die PTBS-Symptome lediglich etwas schneller zu bessern; nach zwei Wochen schnitt sie tendenziell besser ab als die IPT (p = 0,053).
In den Werten der Posttraumatic Stress Scale- Self Report waren die IPT (p < 0,001) und die PE (p = 0,008) der Entspannungstherapie klar überlegen. Dies war – ohne signifikante Unterschiede zwischen PE und IPT – auch für die Depressivität (HAM-D), die Lebensqualität (Quality of life, enjoyment, and satisfaction Questionnaire) und soziale Funktionen (Inventory of Interpersonal Problems) der Fall.
Bei einer komorbiden Major Depression (rund die Hälfte der Patienten) war die Drop-out-Rate unter der „Prolonged-Exposure“ neunmal häufiger als bei Nichtdepressiven und tendenziell höher als bei den depressiven PTBS-Patienten unter einer IPT (p = 0,086). NW