Aus der Mottenkiste geholt
Psycholyse mit Psilocybin bei Depression
In einer sog. Machbarkeits (Feasibility)-Studie prüften britische Forscher, ob die Verabreichung des Halluzinogens Psilocybin (in einem Setting mit intensiver psychologischer Unterstützung) bei Patienten mit einer bislang hartnäckig therapieresistenten Depression etwas ausrichten kann – und ob die Einnahme verträglich und sicher ist.
Kommentar
Psilocybin ist seit den 50er Jahren bekannt. Der in „Magic Mushrooms“ vorkommende Serotoninrezeptor (5-HT2A)-Agonist hat in der Vergangenheit bei verschiedenen Zuständen wie Zwangsstörung, Nikotin- und Alkoholabhängigkeit, Angst am Lebensende etc. Hinweise auf ein therapeutisches Potenzial gezeigt. Dass es in diesem kleinen Pilotprojekt bei guter Verträglichkeit nach nur zwei Sitzungen zu einer deutlichen Reduktion der zuvor refraktären Depression kam, ermutigt zu größeren, kontrollierten Studien.
Carhart-Harris RL et al.: Psilocybin with psychological support for treatment-resistant depression: an open-label feasibility study. Lancet Psychiatry 2016; 3(7): 619-27