Neuro-Depesche 2/2005

Neurozystizerkose: Multiple RM-Zysten im MRT

Bei ZNS-Befall mit Finnen des Schweinebandwurms (Taenia solium) ist in ca. 1% bis 6% der Fälle das Rückenmark betroffen. Hier wird der Fall einer Neurozystizerkose mit multiplen intramedullären Zyten berichtet.

Ein 35-Jähriger mit zurückliegender zerebraler Neurozystizerkose (NCC) stellte sich mit Rückenschmerz, progressiver Beinschwäche rechts und Harninkontinenz (Cauda equina und Brown-Sequard-Syndrom) vor. Die Lumbalpunktion deutete auf eine subakute eosinophile Meningitis hin. Im kranialen CT waren nur die alten zystizerkalen Läsionen sichtbar, das T1-gewichtete Gd-MRT des Rückenmarks aber zeigte multiple intramedulläre Zysten. Der Patient wurde zunächst 24 h lang mit Dexamethason (4 mg alle 6 h) und anschließend mit Albendazol (2 x tägl. 400 mg) plus oralem Dexamethason (4 mg alle 8 h) behandelt. Nach zehn Tagen war nur noch eine leichte Schwäche des rechten Beines feststellbar. Aufgrund der anfänglichen Schwere der Symptome wurde die Albendazol-Behandlung über acht Wochen fortgeführt, Dexamethason wurde über drei Wochen ausgeschlichen. Drei Monate nach Therapieende benötigte der Patient nur noch einen Stock als Gehhilfe, neurologische Symptome waren nicht wieder aufgetreten.

Quelle: Torabi, AM: Multilevel intramedullary spinal neurocysticercosis with eosinophilic meningitis, Zeitschrift: ARCHIVES OF NEUROLOGY, Ausgabe 61 (2004), Seiten: 770-772

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