Im Vergleich zu gesunden Senioren

Neuro-Depesche 11/2012

Neuropsychiatrische Symptome bei Demenzkranken

Anhand eines Kollektivs älterer Menschen mit und ohne Demenz wurde in Belgien untersucht, ob sich die Häufigkeiten verschiedener neuropsychiatrischer Symptome einschließlich Verhaltensauffälligkeiten zwischen den beiden Gruppen unterscheiden.

An der Universität von Lüttich rekrutierten die Psychologen 269 Personen im Alter von mindestens 65 Jahren, von denen 223 unter einer Demenz (durchschnitll. 83 Jahre alt; MMST: 9,78) litten und 46 kognitiv weitgehend unauffällig (durchschnitll. 79 Jahre alt;. MMST: 24,71) waren. Alle unterzogen sich einer Befragung mit dem Neuropsychiatrischen Inventar (NPI).

Nur 20,9% in der Demenz-Gruppe waren frei von diesen Symptomen, aber 56,5% in der Nicht-Demenz-Gruppe.

In der Gruppe der Demenz-Kranken waren die Symptome mit absteigender Häufigkeit Apathie (35%) Agitation/Aggression (34,1%), Reizbarkeit (29,1%), Depression (27,8%), Angst (23,8%), Wahn (22,9%), Essstörungen (22,9%), auffällige motorische Verhaltensweisen (21,5%), Halluzinationen (16,1%), Schlafstörungen (15,2%), enthemmtes Verhalten (14,3%), und Euphorie (11,8%).

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Fazit
?! Anhand der Prävalenzen verschiedener neuropsychiatrischer Symp-tome kommen die Autoren zu folgenden Erkenntnissen: Depression, Euphorie, Reizbarkeit, Enthemmung und Schlafstörungen sind für Demenzfälle wenig spezifisch. Auch Agitation, Apathie, Angst und Wahn waren – trotz einer erhöhten Prävalenz in der Demenz-Gruppe – auch in der Vergleichsgruppe mit Raten um die 10% häufig und können deswegen als wenig charakteristisch gelten. Lediglich Halluzinationen, auffällige motorische Verhaltensweisen und Essstörungssymptome erwiesen sich nach diesen Daten als spezifisch für Demenz-Patienten und sollten gezielt erfragt werden.

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