Schäden der weißen Substanz bei Frühchen
MRT-Auswertung zeigt die Risiken für spätere Entwicklungsstörungen
Frühgeborene haben nicht selten Schäden der weißen Substanz, die ihre weitere Entwicklung erheblich beeinträchtigen können. Dafür werden sensitive neonatale Risikomarker gebraucht. In einer kanadischen Bildgebungsstudie wurden nun Lokalisation und Ausmaß der Schäden bestimmt und das daraus resultierende Risiko für spätere kognitive, sprachliche und motorischen Probleme kalkuliert.
Kommentar
Bereits in früheren Studien wurde nachgewiesen, dass bei Frühchen Schäden der weißen Substanz mit einer reduzierten Konnektivität in den Netzwerken für Motorik, Kognition und Aufmerksamkeit verbunden sind. Die aktuellen Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine quantitative Bewertung von Volumen und Ausmaß von Hirnläsionen mittels MRI erfolgreich Beeinträchtigungen der motorischen, sprachlichen und kognitiven Entwicklung nach 18 Monaten vorhersagen kann. Aufgrund dieser Erkenntnisse könnten Neugeborene rascher verschiedenen entwicklungsfördernden Interventionen zugeführt werden. Auch könnten die Eltern dann besser beraten werden.
Guo TS et al.: Quantitative assessment of white matter injury in preterm neonates. Neurology 2017: [Epub 18. Jan. 2017; doi: 10.1212/ WNL.0000000000003606]