Bei peripherer Neuropathie
Lindert Peroneus-Dekompression auch die RLS-Symptome?
Ein RLS geht häufig mit anderen neurologischen und psychiatrischen Krankheiten einher. Auch Patienten mit einer peripheren Neuropathie berichten häufig RLS(-artige)-Symptome. In einer retrospektiven Auswertung in den USA wurde nun untersucht, ob die chirurgische Nerven-Dekompression die RLS-Symptomatik der Patienten verringern kann.
Kommentar
Ein sekundäres RLS tritt häufig bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Eisenmangel sowie − wie hier − bei einer peripheren Neuropathie auf. Nach anekdotischen Berichten einiger Chirurgen über postoperative Besserungen ist dies die erste Studie, die für eine deutliche Verbesserung der RLS-Symptome nach einer chirurgischen Dekompression des N. peroneus spricht. Aufgrund der retrospektiven Natur dieser Untersuchung waren weder Eisenmangel noch andere RLS-typische Befunde erhoben oder Schweregradskalen eingesetzt worden. In weiteren Studien sollten nun der spezifische symptomatische Benefit anhand validierter RLS-Skalen und zusätzlich die Effekte auf die Schlafqualität der Patienten untersucht werden. Vor allem stellt sich die Frage, für welche RLS-Patienten die Therapie am ehesten infrage kommt. Die Autoren spekulieren, dass es jene sein könnten, die auf mehrere medikamentöse RLS-Therapie nicht (ausreichend) ansprechen.
Anderson JC et al.: Nerve decompression and restless legs syndrome: a retrospective analysis. Front Neurol 2017; 8: 287 [Epub 6. Juli; doi: 10.3389/fneur.2017.00287]