Neuro-Depesche 12/2003

Leichtere TLE bei "Oligospikern"

Bei Epilepsiepatienten finden sich häufig interiktale epileptiforme Aktivitäten (IEA) in Form von Spikes, Spike-wave- und Sharp-wave-Komplexen. Einige Patienten aber zeigen nur selten oder keine IEA. Welche Charakteristika weisen diese "Oligospiker" unter Patienten mit intraktablen Temporallappenepilepsien (TLE) auf?

Untersucht wurden 31 Patienten mit nichtläsional bedingter TLE, die mit seltenen (< 1/h) oder fehlenden IEA als "Oligospiker" identifiziert werden konnten. Sie wurden mit 27 TLE-Patienten mit häufigen IEA verglichen. Die "Oligospiker" hatten einen späteren Krankheitsbeginn (19 vs. 10 Jahre), seltener komplex-partielle Anfälle (6 vs. 12 pro Monat) seltener sekundär generalisierte tonisch-klonische Anfälle (10 vs. 81%) und hatten nie einen Status epilepticus erlitten (0 vs. 22%). Auch eine Ammonshornsklerose fand sich erheblich seltener (55 vs. 96%). Familiäre Erkrankungshäufigkeit, Risikofaktoren, Fieberkrämpfe oder Art der Medikation zeigten dagegen keine gruppenspezifischen Unterschiede. Von den jeweils epilepsiechirurgisch behandelten Patienten erreichten 61% der Untersuchungsgruppe und 67% der Kontrollpatienten ein exzellentes Ergebnis.

Quelle: Rosati, A: Intractable temporal lobe epilepsy with rare spikes is less severe than with frequent spikes, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 60 (2003), Seiten: 1290-1295

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