Untersucht wurden 31 Patienten mit nichtläsional bedingter TLE, die mit seltenen (< 1/h) oder fehlenden IEA als "Oligospiker" identifiziert werden konnten. Sie wurden mit 27 TLE-Patienten mit häufigen IEA verglichen. Die "Oligospiker" hatten einen späteren Krankheitsbeginn (19 vs. 10 Jahre), seltener komplex-partielle Anfälle (6 vs. 12 pro Monat) seltener sekundär generalisierte tonisch-klonische Anfälle (10 vs. 81%) und hatten nie einen Status epilepticus erlitten (0 vs. 22%). Auch eine Ammonshornsklerose fand sich erheblich seltener (55 vs. 96%). Familiäre Erkrankungshäufigkeit, Risikofaktoren, Fieberkrämpfe oder Art der Medikation zeigten dagegen keine gruppenspezifischen Unterschiede. Von den jeweils epilepsiechirurgisch behandelten Patienten erreichten 61% der Untersuchungsgruppe und 67% der Kontrollpatienten ein exzellentes Ergebnis.
Neuro-Depesche 12/2003
Leichtere TLE bei "Oligospikern"
Bei Epilepsiepatienten finden sich häufig interiktale epileptiforme Aktivitäten (IEA) in Form von Spikes, Spike-wave- und Sharp-wave-Komplexen. Einige Patienten aber zeigen nur selten oder keine IEA. Welche Charakteristika weisen diese "Oligospiker" unter Patienten mit intraktablen Temporallappenepilepsien (TLE) auf?
Quelle: Rosati, A: Intractable temporal lobe epilepsy with rare spikes is less severe than with frequent spikes, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 60 (2003), Seiten: 1290-1295