Ambulante Ketamin-Infusionen

Neuro-Depesche 10/2010

Langfristige Reduktion von Schmerz und Opioiden?

Profitieren Patienten mit einem trotz hohen Opioid-Gebrauchs schlecht kontrollierten Schmerz von Ketamin-Infusionen? Im Durchschnitt eher nicht.

Berücksichtigt für diese retrospektive Untersuchung wurden 36 Patienten, die trotz Opioid-Dosen zwischen 80 und 540 mg Morphinsulfat-Äquivalenten über heftige nicht-tumorbedingte Schmerzen klagten. 18 erhielten ambulant mehrere Ketamin-Infusionen. Ketamin wird nur eingesetzt, wenn andere Mittel keinen ausreichenden schmerzlindernden Effekt gebracht haben.

Für fünf Patienten brachte die zusätzliche Ketamin-Infusion keine Vorteile; sie brachen die Behandlung nach ein bis zwei Infusionen ab. Ein weiterer Patient entwickelte supraventrikuläre Arrhythmien, was zu einem sofortigen Absetzen der Infusionen durch die Ärzte führte, und ein überängstlicher Patient setzte die Infusionen trotz beträchtlicher Schmerzreduktion selbstständig ab.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Fazit
Ambulante Ketamin-Infusionen reduzierten die Schmerzen bei Patienten mit hohem Opioid-Bedarf nicht langfristig. Und nur wenige Patienten konnten ihren Opioid-Bedarf verringern. Unter Berücksichtigung des Infusionsrisikos und der Kosten einer solchen Behandlung stellt die Ketamin-Infusion bei Schmerzpatienten mit hohem Opioid-Bedarf offenbar keine wirklich effektive und klinisch brauchbare Therapieoption dar.

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x