KIS: Minocyclin verhindert die Konversion zur MS – aber nicht auf Dauer
Positive Wirksamkeitshinweise aus ersten Studien haben das Minocycline in MS Study Team bewogen, eine randomisierte Placebo-kontrollierte Studie bei Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom (KIS) durchzuführen. Wird die MS-Konversionsrate reduziert?
Kommentar
Das MS-Konversionsrisiko der KIS-Patienten war unter Minocyclin nach sechs Monaten signifikant reduziert. Die adjustierte Risikoreduktion lag nicht wesentlich unter derjenigen anderer MS-Medikamente wie Interferon- beta 1ß und -1a s.c. (-24% bzw. -26), Teriflunomid (-18%) und Cladribin (-25%). Dies steht im Gegensatz zu einer negativ ausgegangenen RRMS-Studie zu Minocyclin als Add-on zu Interferon-beta 1a. Wie die Kommentatoren betonen, darf das – nicht zuletzt sehr preiswerte – Minocyclin nicht als wirksam angesehen werden, bis sein Nutzen in einer größeren und längeren klinischen Studie belegt wurde.
Metz LM et al. für das Minocycline in MS Study Team: Trial of Minocycline in a Clinically Isolated Syndrome of Multiple Sclerosis. N Engl J Med 2017; 376(22): 2122-33; Xia Z, Friedlander RM: Minocycline in Multiple Sclerosis – compelling results but too early to tell. ebda: 2191-93