Bei 101 Patienten mit Morbus Parkinson (PD) und 38 mit atypischen Parkinson-Syndromen (MSA: n = 21; PSP: n =17) kamen die 123I-Metaiodobenzylguanidin (MIBG)-Szintigraphie des Herzens, der Kartenriechtest Open Essence (OE) und die transkranielle Sonographie (TCS) zur Bestimmung der Hyperechogenität der S. nigra zur Anwendung. Positive Befunde aller drei Tests sprechen für eine PD.
Die H/M-Rate der kardialen 123I-MIBG-Aufnahme (1,9 vs. 2,8) und der OE-Score (3,9 vs. 6,2) waren bei den PD-Patienten signifikant niedriger, das hyperechogene Areal in der TCS signifikant größer (0,16 vs. 0,04 cm2) (je p < 0,001). Im Gesamtkollektiv fiel das Verhältnis von diagnostischer Sensitivität und Spezifität zur Unterscheidung der PD von MSA/PSP für die kardiale MIBG-Szintigraphie mit 70,3% und 86,8% am vorteilhaftesten aus. Es betrug für die TCS 53,1% und 91,7% sowie für den OE-Test 58,4% und 76,3%.
In der Untergruppe der Patienten in Frühstadien (Krankheitsdauer ≤ 3 Jahre, medikamentös unbehandelt) lagen Sensitivität und Spezifität für die TCS bei 50,0% bzw. 93,8%, für die MIBG bei 57,1% bzw. 87,5% und für den OE bei 54,8% bzw. 79,2%.
Die Kombinationen der drei Befunde ergab folgende Zusammenhänge: Positive Resultate in allen drei Tests führten zu einer Diagnose-Spezifität von 100%, aber die Sensitivität war mit 25% sehr gering. Umgekehrt resultierte ein einziges positives Ergebnis in den drei Tests in einer hohen Sensitivität von 86,1% bei einer deutlich verringerten Spezifität von nur noch 63,2%. Am günstigen waren zwei positive Tests: Im Gesamtkollektiv betrug die diagnostische Sensitivität nun 57,8% und die Spezifität 95,8%, in der Subgruppe der Patienten in frühen Krankheitsstadien 50,0% bzw. 93,8%. HL