An der offenen Studie nahmen zehn Männer im Durchschnittsalter von 73 Jahren teil. Sie litten unter einer Minor Depression nach DSM-IV-Kriterien, d. h. unter zwei depressiven Symptomen mit Persistenz über zwei Wochen, sowie mindestens einer zusätzlichen somatischen Erkrankung. Die Studienteilnehmer erhielten zwölf Wochen lang offen Citalopram. Die antidepressive Wirkung wurde mit Hilfe der Ratingskalen Geriatric Depression Scale (GDS), Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS) und Clinical Global Impressions of Severity (CGI-S) bewertet. Von den sieben Patienten, die den gesamten Behandlungszeitraum durchliefen, blieb die Citalopram-Tagesdosis in sechs Fällen bei 20 mg, ein Patient benötigte täglich 40 mg. Nach MADRS-Rückgang und CGI-S-Einstufung waren 86% dieser Patienten Responder. GDS- und MADRS-Skalenwerte hatten nach zwölf Wochen von 14,2 auf 7,5 bzw. von 21,6 auf 10,6 im Gruppendurchschnitt hochsignifikant abgenommen. Der durchschnittliche CGI-S-Score war von 4,2 auf 2,4 zurückgegangen. Mit Übelkeit und Schwindelgefühlen bei lediglich jeweils zwei Patienten als häufigste Nebenwirkungen wurde Citalopram sehr gut vertragen.
"Late-life Minor Depression"
Neuro-Depesche 9/2002
Hochselektiver SSRI auch bei älteren Patienten sehr sicher
Die Therapie älterer Menschen mit Antidepressiva stellt vor allem bezüglich der Verträglichkeitsaspekte eine Herausforderung dar. In der Behandlung von Patienten mit "Minor Depression" - eines trotz relativ geringer Krankheitsschwere prognostisch ungünstigen Subtyps depressiver Erkrankungen - hat sich der SSRI Citalopram nun als sehr geeignet erwiesen.
Quelle: Kasckow, JW: Citralopram treatment of minor depression in elderly men: an open pilot study, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF GERIATRIC PSYCHIATRY, Ausgabe 10 (2002), Seiten: 344-347