Alkohol doch schädlicher als gedacht?
Hirnstruktur und Kognition schon bei moderatem Konsum beeinträchtigt
Epidemiologischen Studien zufolge geht ein geringer bis moderater Alkoholkonsum gegenüber einer Abstinenz mit diversen Gesundheitsvorteilen wie z. B. einer verringerten Inzidenz von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Demenz einher. Nun spricht eine viel beachtete britische Langzeitstudie über 30 Jahre schon bei „normalen“ Trinkmengen für relevante Hirnveränderungen und kognitive Beeinträchtigungen.
Kommentar
Auch bei moderaten Trinkmengen geht ein Alkoholkonsum offenbar mit hirnstrukturellen Veränderungen wie des (u. a. gedächtnisrelevanten) Hippokampus und einem schnelleren kognitiven Abbau einher. Diese Ergebnisse sollten sich, so die Autoren, nicht zuletzt auf die „unbedenklichen“ Trinkmengen in Leitlinienempfehlungen auswirken.
Topiwala A et al.: Moderate alcohol consumption as risk factor for adverse brain outcomes and cognitive decline: longitudinal cohort study. BMJ 2017; 357: j2353 [Epub 6. Juni; doi: 10.1136/bmj.j2353]