Epstein-Barr-Virus (EBV)-positive Patienten
Hirnatrophie und Läsionslast deutlich höher
Eine hohe Konzentration an anti-EBV-Antikörpern steht im Verdacht, das MS-Risiko zu erhöhen bzw. das Fortschreiten der Erkrankung zu beschleunigen. Forscher der University of Buffalo analysierten jetzt den Zusammenhang zwischen zwei IgG-EBV-Ak und der kortikalen MS-Pathologie in einer Kohortenstudie mit 846 Teilnehmern.
Kommentar
In dieser groß angelegten Studie bestätigte sich der seit Jahrzehnten postulierte Zusammenhang zwischen EBV-Infektion und MSVerlauf. Je stärker die Immunantwort von anti-EBV-VCA und -EBNA-1 ausfiel, desto größer war die kortikale Atrophie, die Last an (chronischen) T1-Läsionen und fokale Läsionen der weißen Substanz. Eine Theorie besagt, dass fehlregulierte EBV-infizierte BZellen eine meningeale Entzündung induzieren, die über subpiale kortikale Läsionen, über ektopische lymphoide follikelartige Strukturen, über Waller‘sche Degeneration und andere Mechanismen die MS-assoziierte kortikale Pathologe begünstigen.
Zivadinov R et al.: Humoral response to EBV is associated with cortical atrophy and lesion burden in patients with MS. Neurol Neuroimmunol Neuroinflamm 2016; 3(1): e190 [Epub 7. Dez.; doi: 10.1212/NXI.0000000000000190]