Gangliogliome sind langsam wachsende und histologisch benigne Tumoren des ZNS, jedoch in etwa sechs Prozent der Fälle tritt eine maligne Entartung auf. Annähernd alle berichteten anaplastischen Gangliogliome zeigten Merkmale eines hochgradig differenzierten Astrozytoms, nur in zwei Fällen war eine maligne neuronale Komponente im Glioblastom zu finden, einmal war der Tumor spinal lokalisiert. Das beschriebene cerebrale Gangliogliom rezidivierte nach vollständiger Resektion und zeigte eine Umwandlung in ein malignes Neuroblastom.
Neuro-Depesche 5/2001
Gangliogliom entartete als Neuroblastom
Offenbar zum ersten Mal wird über ein rezidivierendes Gangliom mit maligner Entartung als Neuroblastom berichtet. Die vollständige makroskopische Resektion des rechten Vorderlappentumors bei einer 18 Jahre alten Frau gelang. Er entpuppte sich im histologischen Präparat als differenziertes Gangliogliom. Sieben Jahre später zeigte sich ein gut abgegrenzter Rezidivtumor, der erneut vollständig reseziert werden konnte. Die Histologie ergab eine maligne Entartung in den neuronalen Anteilen.
Quelle: David, KM: Neuroblastomatous recurrence of ganglioglioma, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROSURGERY, Ausgabe 93 (2000), Seiten: 698-700