Schmerzkongress 2013, 23. bis 26. Oktober in Hamburg

Neuro-Depesche 12/2013

Fortschritte auf dem Prüfstand

„Moderne Schmerzmedizin: Ist alles gut, was geht?“ – unter diesem Motto wurden beim diesjährigen Deutschen Schmerzkongress mit den mehr als 2500 Teilnehmern die aktuellen therapeutischen Möglichkeiten und ihre Umsetzung kritisch diskutiert.

Schmerztherapeuten verfügen heute über ein breites Arsenal wirksamer Therapien. Klaren Erfolgen – z. B. beim Akutschmerz – stehen aber auch Stagnation bei chronischen Schmerzen und die unkritische Anwendung einiger Verfahren gegenüber.

Inflationäre Interventionen

Kongresspräsidentin Prof. Dr. Shahnaz Christina Azad, München, kritisierte u. a. den – im Einzelfall durchaus hilfreichen, insgesamt aber inflationären – Einsatz invasiver Schmerzblockaden. „Werden invasive Verfahren z. B. bei starker psychischer Begleitkomponente des Schmerzerlebnisses eingesetzt, können sie sogar zur Chronifizierung und Destabilisierung beitragen“. Kontraproduktiv seien ferner zu lange Opioid-Gaben bei Nicht-Tumorschmerz, zu häufiges Röntgen der HWS und zu viele Operationen.

Opioide entziehen

Wenngleich der Nutzen von Opioiden nur für etwa sechs Wochen belegt sei, werden sie in der Praxis oft deutlich länger eingesetzt, berichtete Dr. Johannes Lutz, Bad Berka. Nicht selten wird dann ein Entzug nötig. Dass dieser im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie auch ohne negative Auswirkungen auf die Schmerzen gelingt, konnte bei etwa 14 000 Patienten gezeigt werden. Dabei waren Patienten mit Opioid-Entzug z. B. hinsichtlich Schmerzlinderung, Senkung der Depressivität, funktioneller Verbesserungen und Erhöhung der Lebensqualität gegenüber Patienten ohne Opioid-Therapie im Vorteil.

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