Visuelle Halluzinationen und Alter

Neuro-Depesche 3/2008

Entstehungsbedingungen der Parkinson-Demenz

In Japan wurden Patienten mit Demenz mit Lewy-Körperchen (DLB) und Parkinson-Kranke mit und ohne Demenz auf visuelle Halluzinationen und demographische Faktoren wie das Erkrankungsalter untersucht.

Im Universitätskrankenhaus von Tottori wurden 247 Patienten rekrutiert, da-­­runter 208 mit Parkinson-Syndrom und 39 mit DLB. 67 Parkinson-Patienten (32%) litten unter einer Demenz, lediglich fünf von ihnen (7%) wiesen eine Alzheimer- oder vaskuläre Demenz auf.

Auch wenn sich das Alter bei Einsetzen der motorischen Symptome zwischen den Patienten mit und ohne Demenz nicht klar unterschied, ergab sich eine signifikante (inverse) Korrelation: Je früher die Parkinson-Diagnose erfolgt war, desto höher war das Alter, in dem die Patienten an Demenz erkrankten.

Demente Parkinson-Kranke berichteten hauptsächlich Tremor als Initialsymp­tom, während Patienten mit einer Demenz mit Lewy-Körperchen, der motorische Störungen vorangingen, über Rigor/Akinese als Anfangssymptome klagten. Letzteres traf aber auch auf demente Parkinson-Patienten zu, bei denen weniger als fünf Jahre zwischen der Parkinson-Diagnose und dem Auftreten der Demenz vergangen waren.

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Fazit
Parkinson-Demenz und Demenz mit Lewy-Körperchen (DLB) unterscheiden sich durch die zeitliche Reihenfolge des Auftretens der motorischen und dementiellen Symptome: Entwickelt sich die Demenz auf dem Boden eines nachgewiesenen Morbus Parkinson mit einem Abstand von etwa einem Jahr handelt es sich um eine Parkinson-Demenz. Tritt zuerst die Demenz in ihrer charakteristischen Ausprägung auf und kommt es erst danach oder mehr oder weniger gleichzeitig zu motorischen Parkinson-Symptomen, liegt definitionsgemäß eine DLB vor. Visuelle Halluzinationen sind eines der wichtigsten Charakteristika sowohl der Parkinson-Demenz als auch der DLB.

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