Suizid bei Borderline-Patienten

Neuro-Depesche 3/2013

Die sozialen Beziehungen schützen

Suizidgedanken und -absichten sind bei Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung alles andere als selten, bis zu 10% setzen ihrem Leben selbst ein Ende. In einer Längsschnittstudie in den USA über sechs Jahre wurde nun nach Risikofaktoren gesucht, um stark gefährdete Borderline-Patienten zu identifizieren.

Von 90 Studienteilnehmern (Alter 29,1 Jahre; 73,3% Frauen) mit einer Borderline-Störung lag bei 52,8% eine komorbide Major Depression und bei 59,6% ein Substanzmissbrauch (SUD) vor. Im Zeitraum von sechs Jahren versuchten 25 Patienten (27,8%), sich umzubringen, in einem Fall erfolgreich. Weitere sieben Teilnehmer verstarben im Verlauf, sechs bei einem SUD-assoziierten Unfall, einer an einer durch chronischen Alkoholmissbrauch verursachten Pankreatitis.

Die meisten Suizidversuche ereigneten sich innerhalb der ersten zwei Jahre. Im Vergleich mit den Patienten ohne Suizidversuch (n = 65) wiesen die Betroffenen einen niedrigeren sozioökonomischen Status (SES, p = 0,03), eine kürzere Ausbildung (p = 0,03) und eine schlechtere soziale Integration nach der Social adjustment scale - self report (SAS-sr) auf (p = 0,02) auf. Auch waren in dieser Gruppe ein Suizid in der Familienanamnese (p = 0,08), eine vorherige psychiatrische stationäre Aufnahme (p = 0,09), eine medikamentöse Therapie (p = 0,09) sowie eine fehlende vorangegangene ambulante Behandlung (p = 0,15) jeweils signifikant häufiger. Für herkömmliche Suizid-Risikofaktoren wie Impulsivität, Aggression, Misshandlung und antisoziale Persönlichkeit konnte dagegen kein signifikanter Einfluss auf die Suizidversuche festgestellt werden, dies galt auch für eine SUD.

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