Nach Parkinson-Diagnose bis zu zehn Jahre beobachtet
Die Prognose ist schlechter als angenommen
Bei optimaler Medikation können Patienten mit frisch diagnostiziertem Morbus Parkinson lange Zeit ein relativ unbeschwertes Leben führen. Jetzt deutet die PINE-Studie darauf hin, dass die mittel- und langfristige Prognose vielleicht doch nicht so gut ist: Die Verschlechterungen scheinen schneller voranzuschreiten als angenommen, die Sterblichkeit ist massiv erhöht, besonders bei atypischen Formen.
Kommentar
Realistische Prognose-Daten ergeben sich anhand populationsbasierter inzidenter Kohorten, doch diese sind rar. In dieser unselektierten Kohorte fiel die Prognose der Parkinson- Patienten schlechter aus, als diverse klinische Studien vermuten lassen. Diese Zahlen sollte nicht zuletzt Anlass geben, die jeweilige Therapiepraxis zu überdenken (und ggf. L-Dopa früher einzusetzen). Atypische Parkinson-Syndrome verlaufen offenbar noch erheblich aggressiver.
Fielding S et al.: Medium-term prognosis of an incident cohort of parkinsonian patients compared to controls. Parkinsonism Relat Disord 2016; 32: 36-41