Antipsychotika-Therapie

Neuro-Depesche 11/2016

CAVE: Höhere Sterblichkeit unter Typika

Zertifizierte Fortbildung

Zu den Effekten von Antipsychotika auf die Sterblichkeit in verschiedenen Patientengruppen existieren heterogene Erkenntnisse. In einer Auswertung von Verschreibungsdaten wurden nun die Mortalitätsraten von Patienten unter typischen und atypischen Antipsychotika und der Bevölkerung miteinander verglichen.

Die Daten des Polish National Health Fund in Danzig zur Verschreibung von Atypika (Amisulprid, Aripiprazol, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Sertindol, Tiaprid und Ziprasidon) und/ oder typischen Antipsychotika (Chlorpromazin, Chlorprothixen, Fupentixol, Haloperidol, Levomepromazin, Perazin, Perphenazin, Prochlorperazin, Promazin, Sulpirid, Zuclopenthixol und Clopenthixol) sowie von Clozapin wurden mit dem polnischen Sterberegister abgeglichen.
Zwischen 2008 und 2012 waren 81 313 Patienten Antipsychotika verordnet worden. Unter Typika starben 21%, unter Atypika 17,1%, unter Atypika plus Typika 16,1% und unter Clozapin 16,1%, Männer zumeist häufiger als Frauen.
Die altersstandardisierte Todesrate (Age-standardized death rates, SDR) der Bevölkerung betrug 2008–2012 5,42/1000. Bei den 56 977 mit Typika behandelten Patienten lag die SDR bei 69,6/1000. Sie war damit höher als für die 11 114 Patienten, die beides erhalten hatten (53,25/1000) oder die 3455 mit Clozapin behandelt worden waren (65,11/1000). Die niedrigste Mortalität mit 48,38/1000 fand sich – unabhängig vom Geschlecht – bei den 9767 Patienten, denen nur Atypika verordnet worden waren. HL



Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.

Quelle:

Zagozdzon P et al.: Mortality rates in users of .... Drugs Real World Outcomes 2016; 3(3): 345-51

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